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12 wichtige Tipps für verantwortungsvolles und nachhaltiges Reisen in Nepal

Aktualisiert: 10. März 2023

1. Nepali Kauderwelsch

Lernen Sie ein paar Worte auf Nepalesisch. Auch wenn in Nepal eine enorme Vielzahl an Sprachen existiert, Nepalesisch ist Amtssprache und wird von einem Großteil der Menschen gesprochen. Wenden Sie die gelernten Worte gezielt vor Ort an. Die Menschen werden sich darüber freuen und Sie offenherzig willkommen heißen. Ein freundliches Namaste mit vor der Brust gefalteten Händen ist die übliche, respektvolle Begrüßung und ein perfekter Einstieg für jede Unterhaltung.


Zu empfehlen ist der Aussprachetrainer Kauderwelsch Nepali von Reise Know-How
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2. Kleider machen Leute


Achten Sie auf angemessene Kleidung. Männer sollten keinen nackten Oberkörper zeigen. Als Frau sollten Sie Ihren Körper weitestgehend bedeckt halten. Insbesondere die Schultern und der Rücken sind bedeckt zu halten, nackte Oberschenkel sind tabu. Trotz zunehmend externer Einflüsse ist Nepal ein konservatives Land. Das spiegelt sich insbesondere in den gelebten Traditionen wider. Berücksichtigen Sie dies besonders an heiligen Orten wie Tempelanlagen. Denn auch wenn westliche Kultureinflüsse in der Stadt durchaus bekannt sind und toleriert werden, ein Großteil der ländlichen Bevölkerung wird Anstoß an unserem oft freizügigen westlichen Kleidungsstil finden.


3. Wasser und Strom sparen

Gehen Sie verantwortungsvoll mit Wasser um. Halten Sie sich vor Augen, dass trotz der großen Wasservorkommen die Versorgung in Nepal an ihre Grenzen stößt. Vor allem in den regenarmen Monaten ist man darauf angewiesen, zusätzliches Wasser einzukaufen und auf das Dach hochzupumpen. Manche Hotels bieten über Solarenergie erwärmtes Wasser. Damit jeder auf faire Weise davon profitiert, duschen Sie nicht länger als unbedingt nötig. Auch Strom sollten Sie sparen. Schalten Sie das Licht aus, sobald Sie Ihr Hotelzimmer verlassen und lassen Sie elektronische Geräte nicht unnötig am Strom.


Duschen Sie nicht länger als nötig
Duschen Sie nicht länger als nötig


4. Umweltschutz

Nehmen Sie Rücksicht auf die Umwelt. Halten Sie respektvollen Abstand zu Tieren und belassen Sie die Natur so wie sie ist. Kleiner Hinweis: (National)Parkgebühren werden für Umweltschutz- und Erhaltungsmaßnahmen verwendet. Müll sollten Sie weitestgehend vermeiden. Statt Plastikflaschen zu kaufen, nehmen Sie Ihre eigene (Thermos-)Flasche mit und füllen Sie diese immer wieder auf. In Hotels gibt es kostenfreie Wasserspender. In Lodges wird das Wasser üblicherweise abgekocht. Achten Sie darauf, dass unvermeidbarer Müll ordnungsgemäß entsorgt wird. Der Müll stellt einen großen Teil der umwelttechnischen Probleme in Nepal dar, egal ob in den Städten, im Flachland oder den Bergregionen. Der Mt. Everest als höchste Müllkippe der Welt repräsentiert hierbei – im wahrsten Sinne des Wortes – nur den Gipfel des Eisbergs.




5. Probier’s mal mit Gemütlichkeit

Nutzen Sie das gut ausgebaute Streckennetz der Touristen-Busse. Alle größeren Städte werden von Kathmandu aus mindestens einmal täglich angefahren. So lassen sich unnötige Inlandsflüge vermeiden und man kann auf umweltfreundliche Art und Weise reisen. Ein toller Nebeneffekt: Sie erleben atemberaubende Landschaften hautnah. Die Busse sind gut ausgestattet, die Fahrer kennen ihre Routen und fahren äußerst sicher. Ein leckeres, typisch nepalesisches Mittagessen gibt es inklusive. Aufgrund der oft schlechten Straßen benötigt man für eine Strecke von 100 Kilometer mitunter mehrere Stunden. Die abwechslungsreiche und attraktive Landschaft macht den zeitlichen Aufwand allemal wett. Sollte es mal nicht reibungslos klappen, bleiben Sie gelassen. Nepalesen sind Meister im Improvisieren und finden in einem überschaubaren Zeitraum meistens eine gute Lösung.


6. Nicht auf Träger verzichten

Auch wenn der Reiz für manch einen Abenteuerreisenden groß ist, sich als Backpacker alleine durchzuschlagen und die Berglandschaft in ihrer Abgeschiedenheit zu genießen. Verzichten Sie nicht auf Träger. Schon alleine Ihre Sicherheit ist ein schlagendes Argument. Besonders in den Bergen können plötzliche Wetterumschwünge zur Gefahr werden. Es ist sicherer, einen lokalen Guide an seiner Seite zu haben, der im Notfall Hilfe rufen kann. Sie unterstützen auf diese Weise die einheimischen Träger. Als einfache Bauern ist es für sie oft die einzige Möglichkeit etwas zu verdienen. Nehmen Sie nicht mehr Gepäck mit als nötig und achten Sie darauf, dass die Träger angemessene Kleidung und Schuhwerk tragen. Lassen Sie sich auf den direkten Kontakt zu den Einheimischen ein. Sie werden merken, dass es Ihre Reiseerfahrung bereichert. Falls Sie am Ende Ihrer Tour etwas Kleidung entbehren können, so freuen sich die Träger über eine Kleiderspende.




7. Trinkgeld geben

Trinkgeld ist in Nepal gerne gesehen, in manchen Situationen wird es erwartet. Denn so wie es auch bei uns für den Service-Bereich zutrifft, ist man bei niedrigen Löhnen auf Trinkgelder angewiesen. Bedenken Sie Zimmermädchen, Kellner und Kofferträger. Am Ende einer Trekkingtour sollten Sie die Begleitmannschaft für Ihre Leistung belohnen. Dabei gilt es die Hierarchie zu berücksichtigen. Der Guide erhält etwas mehr als der Koch, dieser wiederum etwas mehr als ein Helfer oder Träger. Machen Sie eine kleine Zeremonie aus der Trinkgeldübergabe und bedanken Sie sich im offiziellen Rahmen bei der Mannschaft. Das bringt Ihre Wertschätzung zum Ausdruck und wird vom Team wiederum auf herzliche Art gewürdigt.

8. Faires Handeln

Was das Handeln betrifft, so ist es wie überall in Asien. Wer es nicht tut, der zahlt drauf! Auch unter Einheimischen wird oft knallhart verhandelt. Aber: bleiben Sie fair. Reizen Sie es nicht aus und machen Sie das Handeln nicht zum ehrgeizigen Sport. Ihr Gegenüber wird es Ihnen mit einem warmherzigen Lächeln danken.


Rikschafahrer am Durbar Square in Kathmandu
Rikschafahrer am Durbar Square in Kathmandu

9. Bettler Nepal ist ein Entwicklungsland, demzufolge begegnet man hin und wieder auch Bettlern. Geben Sie besonders Kindern keine Almosen. Sie verhindert auf diese Weise, dass Betteln zur Tugend wird und Kinder aktiv die Schule schwänzen. Möchten Sie etwas Gutes tun, so unterstützen Sie gemeinnützige Organisationen, die beispielsweise Schulen und Projekte vor Ort fördern.

10. Männlein und Weiblein

Den Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit sollten Sie während Ihres Urlaubs in Nepal vermeiden. Küssen und Händchenhalten wird als respektlos und provozierend empfunden und bei Zuwiderhandeln mit bösen Reaktionen geahndet. Überrumpeln Sie die Einheimischen nicht mit unseren westlichen Gepflogenheiten und geben Sie sich Mühe dieses Tabu zu berücksichtigen. Wundern Sie sich in diesem Zusammenhang nicht, wenn gleichgeschlechtliche in der Öffentlichkeit Händchen halten oder sich die Arme um die Schulter legen. Das ist durchaus üblich und gilt als freundschaftliche Zuneigung. Mit Homosexualität hat das nichts zu tun.

11. Achtung Linkshänder

Die linke Hand gilt in Nepal, wie auch in vielen anderen asiatischen Ländern, als unrein. Sie wird zusammen mit Wasser zur Reinigung nach dem Stuhlgang verwendet, Toilettenpapier ist unüblich. Andere Personen sollte man demzufolge nicht mit der linken Hand berühren. Aktivitäten wie Essen, Bezahlen, Gegenstände weitergeben, Winken und dergleichen sollten von der rechten Hand ausgeführt werden.

12. Kulturelle Feinheiten

Um beim Thema No-Go’s zu bleiben. Auch die Füße gelten in Nepal als unrein. Berühren Sie niemanden mit Ihren Füßen. Strecken Sie beim Sitzen auf dem Boden Ihrem Gegenüber nicht die Füße entgegen, das gilt als beleidigend. Steigen Sie niemals über andere Personen oder auch Speisen am Fußboden hinweg. Beim Essen sollte das Besteck oder die Trinkflasche niemals geteilt werden, denn auch Speichel gilt als unrein. Betreten Sie keine Küche, sofern Sie nicht ausdrücklich dazu eingeladen werden. Was wiederum als rein gilt, sind Kühe. Sie sind für die Hindus, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachen, heilig. Aus Respekt vor diesem heiligen Tier, sind Tempelanlagen ohne Schuhe und Lederwaren wie Gürtel oder Taschen zu betreten. Wenn ein Nepalese mit dem Kopf schüttelt, dann meint er damit ja und nicht nein.


Eine heilige Kuh wird in einem fahrendem Tempel transportiert
Eine heilige Kuh wird in einem fahrendem Tempel transportiert

Ach du heilige Güte mag da einer denken: Wie soll man das alles beachten? Machen Sie sich keinen Kopf. Den Einheimischen ist durchaus bewusst, dass nicht jeder Reisende um kulturelle Besonderheiten weiß. Auf Ausrutscher reagieren sie häufig mit Humor und verzeihen so manch einen unbewusst begangenen Faux-Pas. Solange Sie den Menschen respektvoll und freundlich begegnen und mit etwas Feingefühl die kulturellen Unterschiede beherzigen, sollte Ihre Reise durch Nepal ein einmaliges Erlebnis werden, welches Ihnen in wertvoller Erinnerung bleibt.


Namaste - Der übliche und respektvolle Gruß der Nepali
Namaste - Der übliche und respektvolle Gruß der Nepali

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