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Der Nepal Himalaya Park bei Regensburg

Aktualisiert: 4. Feb. 2021

Ein Ausflug in den "Garten der Glückseligkeit"


Eigentlich hatten wir geplant im Herbst mit unserem kleinen Sohn Tenzing nach Nepal zu reisen. Wir wollten einige Tage mit unserer Familie in Kathmandu verbringen. Von Pokhara aus hatten wir geplant die Annapurna-Region zu Fuß zu erkunden. Vielleicht hätten wir auch einen Abstecher in den Chitwan National Park gemacht; Tenzing möchte so gerne einmal die Elefanten sehen. Doch Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir bleiben dieses Jahr zu Hause.


Das Heim- bzw. Fernweh plagt uns jedoch. Höchste Zeit um einen Ausflug zum „Nepal Himalaya Park“ in Bayern zu machen. Der sogenannte „Garten der Glückseligkeit“ in Wiesent bei Regensburg liegt für uns Franken quasi vor der Haustür.



Durch ein schönes, nepalesisches Tor betreten wir die Parkanlage und unser Blick schweift sanft hinab über einen rosa-rot leuchtenden Heidegarten zu einem großen Teich. Ein überlebensgroßer Buddha heißt uns mit seinem Lächeln willkommen.


Schon tauchen wir ein in einen der artenreichsten öffentlichen Gärten in Deutschland, der über 6000 verschiedene Pflanzenarten beherbergt. Er wahrliches Paradies für Pflanzenliebhaber. 



Die liebevoll angelegten Wege sind gesäumt von Steinstatuen aus den verschiedensten asiatischen Kulturen. Buddhas aus Tibet und Nepal, hinduistische Gottheiten, kunstvolle Pagoden und Torbögen mit Gebetsmühlen wechseln sich auf harmonische Art und Weise ab.


Wir durchschreiten den Japan Garten, der geprägt ist von einem bemerkenswerten Bonsai und einer geharkten Kiesfläche mit dem Jing Jang Zeichen. Über Trittsteine überqueren wir einen Teich mit imposanten Kois. Auch für unseren kleinen Sohn ist der Weg abwechslungsreich und spannend zugleich. Ein rauschender Wildbach und uralte Glocken aus Myanmar regen unsere akustischen Sinne an.


Dann erreichen wir das Herzstück des 9 Hektar großen Parks - den Nepal Himalaya Pavillion. Buddhistische und hinduistische Elemente verschmelzen hier zu einem einzigartigen Ganzen. Der großzügige quadratische Bau gleicht einer Tempelanlage und stellt den Hinduismus dar. Der runde Stupa verkörpert den buddhistischen Teil. Er ist dem uralten Stupa Swayambhunat in Kathmandu nachempfunden.


Der Pavillion wurde ursprünglich für die EXPO2000 in Hannover erreichtet. 800 Handwerksfamilien aus dem Kathmandutal arbeiteten über 3 Jahre an den traditionellen Kunstwerken für den Bau. Sie verarbeiteten 450 Tonnen Salholz, einer Hartholzsorte, die typisch für die nepalesische Holzschnitzkunst ist. 28 Handwerker benötigten eineinhalb Jahre, um den Pavillion aufzubauen. Über 3,5 Millionen Menschen besuchten ihn während der Weltausstellung.

Der Nepal Himalaya Park bei Regensburg

Der Pavillion gilt als Symbol für Toleranz und Frieden und lädt zum Verweilen ein. An einem kleinen Kiosk kann man Schnitzereien und Töpferhandwerk begutachten und erstehen. Wer möchte kann einen nepalesischen Bio-Tee genießen. Wir entscheiden und für ein Eis und genießen bei Sonnenschein und blauem Himmel den Blick hinauf zu den farbigen Gebetsfahnen. Die mit Mantras bedruckten Gebetsfahnen tragen nach buddhistischem Glauben die Glück- und Segenswünsche in alle Himmelsrichtungen.

Und für uns ist es ein wahrlicher Segen, in diesem Park zu sein! Wir schließen die Augen, atmen den Duft der blühenden Pflanzen ein, spüren die feinen Holzschnitzereien, lauschen dem Klang der Gebetsmühlen und haben für einen Moment tatsächlich das Gefühl in Nepal zu sein.



Wir folgen dem Klang der Gebetsmühle und stellen fest, dass es sich um eine wasserbetriebene Mühle aus Bhutan handelt. Vorbei an einem wunderschönen Tempel aus dem „Land des Donnerdrachen“ überqueren wir eine Hängebrücke. 


Über einen sonnigen Südhang hinweg erstreckt sich ein weiterer Bereich unter dem Motto „Brücken verbinden“.  Über tiefe Gräben, ehemalige Fuhrwege der hiesigen Bauern, erstrecken sich mehrere Brücken, jede für sich ein Unikat und in hoher Handwerkskunst gefertigt. Sie symbolisieren das friedliche Miteinander von Völkern und Religionen. Stauden, Gräser und Halbsträucher, allesamt Pflanzen die mit Trockenheit gut zu recht kommen, prägen das harmonische Bild.

Durch einen Duft- und Kräutergarten gelangen wir in den letzten Parkabschnitt, den China Garten. Ein klassischer Tee-Pavillion schmiegt sich in die blühende Landschaft und spiegelt sich im Wasser. Der kraftvolle Klang von 7 Glocken verzaubert die Luft. Es handelt sich um den Nachguß der ältesten Glocken der Welt aus Peking, eingerahmt in einem imposanten Ehrentor. Auch hier erleben wir den Reiz des Exotischen mit allen unseren Sinnen. 



Über malerische Steinstufen beenden wir unseren Spaziergang durch den „Garten der Glückseligkeit“. Eine kleine Entdeckungsreise geht für uns zu Ende.

Auf unsere Heimfahrt lassen wir unseren Ausflug revue passieren. Ähnlich wie nach einem spannenden Reisetag gehen wir am Abend ins Bett, überwältigt von den zahlreichen Eindrücken und der einzigartigen Atmosphäre des Himalaya Parks. 

Ihr sehnt euch nach dem Reiz des Exotischen? Dann besucht doch mal den Nepal Himalaya Park. Hier geht's zur Website: https://www.nepal-himalaya-pavillon.de Übrigens: Die Erlöse aus den Eintrittsgeldern des Parks gehen an die Stiftung "Wasser für die Welt", die Wasserprojekte in armen Ländern finanziert und unterstützt.


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