Das tibetische Neujahrsfest

Losar, das tibetische Neujahrsfest, ist eines der wichtigsten Feste der tibetischstämmigen Bevölkerung und wird nach dem tibetischen Mondkalender im Februar oder März gefeiert. Der Neujahrstag fällt auf den ersten Tag der zunehmenden Mondperiode des Monats und markiert den Beginn eines neuen Jahres voller Hoffnung und Erneuerung.
Die Vorbereitungen für Losar beginnen schon einige Tage vorher. Die Menschen kaufen bestimmte Lebensmittel ein, lassen neue Kleider schneidern, nähen Türvorhänge und drucken neue Gebetsfahnen. Alte Schulden werden beglichen, die Tempel und die eigenen Häuser mit neuen Gebetsfahnen geschmückt und frisch gekalkt. Diese Vorbereitungen dienen nicht nur der Verschönerung des Hauses, sondern sind auch ein Zeichen des Respekts vor dem neuen Jahr.
In den Tagen vor Losar legen die Menschen ihre prächtigsten Kleider an. Mädchen und Frauen tragen ihren kostbarsten Schmuck aus Silber, Gold, Korallen und Türkisen. Diese festliche Kleidung symbolisiert den Neuanfang und die Freude auf das kommende Jahr.
Am vorletzten Tag des alten Jahres beginnen die Feierlichkeiten im Familienkreis mit der Zubereitung einer speziellen Suppe namens Guthug. Diese Suppe ähnelt einer Fleischsuppe mit Knödeln, in denen kleine Zettel mit Symbolen oder Wörtern versteckt sind. Diese Zettel beschreiben den Charakter der einzelnen Familienmitglieder und sorgen für viel Gelächter und Spaß, wenn man über das „Schicksal“ des anderen schmunzelt. Besonders amüsant ist es, wenn jemand ein „schlechtes Los“ zieht, was oft mit freundlichem Spott quittiert wird.
Am Neujahrstag wird die Küche für das neue Jahr vorbereitet und auf dem Hausaltar ein Neujahrsopfer aus verschiedenen Lebensmitteln dargebracht. Buttertee - ein nahrhaftes Getränk aus Tee, Yakbutter und fetter Brühe - wird in großen Mengen getrunken und gehört zu den traditionellen Speisen dieser Zeit.
Der zweite Tag des Losar ist geprägt von Besuchen bei Verwandten, Freunden und Nachbarn. Man wünscht sich gegenseitig Glück mit dem Ausruf „Tashi Delek“, was Glück und Wohlergehen bedeutet. Dies fördert den Gemeinschaftssinn und stärkt die sozialen Bindungen innerhalb der Gemeinde.
Während der Feierlichkeiten gibt es viele verschiedene Rituale; viele Tibeter besuchen lokale Klöster, um ihren Gottheiten Opfergaben zu bringen. Doch bald tritt das Religiöse in den Hintergrund: Losar ist ein Fest der Lebensfreude! Es wird ausgelassen gefeiert, gesungen, getanzt und gemeinsam gegessen. Auch sportliche Wettkämpfe stehen auf dem Programm.
Losar ist also nicht nur ein religiöses Fest, sondern auch eine Zeit des Zusammenkommens, des Feierns von Traditionen und der Stärkung der Familien- und Gemeinschaftsbande. Es erinnert uns daran, dass das neue Jahr eine Chance für Erneuerung, Freude und Hoffnung ist.
Feiern Sie mit uns Losar - ein Fest des Neubeginns! Lassen Sie uns gemeinsam tanzen, singen und das Leben feiern!
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