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Mount Kailash - Mein ewiger Sehnsuchtsort

Aktualisiert: 28. Juni 2023

Der Mount Kailash im Westen Tibets - bereits als Kind habe ich diesen heiligen Berg als Sehnsuchtsort empfunden. Ich bin im wunderschönen Limi-Tal im Nordwesten Nepals geboren, unweit der Grenze zu Tibet und kaum 100 km entfernt vom Kailash. Mein Heimatdorf liegt auf knapp 4000 Metern Höhe. Von den umliegenden 6000er Gipfeln kann man bei klarer Sicht bis weit nach Tibet blicken und auch den Kailash sehen.


Der heilige Berg Kailash im Westen Tibets
Der heilige Berg Kailash im Westen Tibets

Heilige Schriften, buddhistische Weisheiten und traditionelle Klosterrituale

Im Alter von sechs Jahren trat ich ins Kloster meines Heimatdorfes ein. Als jüngster Sohn der Familie wollte es die Tradition so. Ich verbrachte den Großteil des Tages im Kloster. Am Abend kehrte ich zurück in mein Elternhaus und verbrachte die Nacht bei meiner Familie. Ich lernte die heiligen Schriften, die buddhistischen Weisheiten und die traditionellen Klosterrituale. In zahlreichen Büchern las ich vom heiligen Bezirk rund um den Kailash und die beiden Seen Manasarovar und Rakshas Tal. Immer wieder lauschte ich gespannt den älteren Dorfbewohnern, die von ihren Pilgerreisen zum Kailash berichteten.






Wir Tibeter nennen den Kailash "Kang Rinpoche", was soviel bedeutet wie Schneejuwel. Er ist für uns Buddhisten von höchster spiritueller Bedeutung und übte bereits als Kind eine magische Anziehung auf mich aus. Auch wenn der Berg für mich zum Greifen nah war, so wagte ich nicht daran zu glauben, ihn bereits als junger Erwachsener aus nächster Nähe zu sehen.


Ein neuer Lebensabschnitt beginnt

Kurz nach dem Tod meiner Eltern, verlies ich das Limi-Tal im Alter von 18 Jahren. Ich folgte meinen Geschwistern nach Kathmandu. Sie hatten bereits über mehrere Jahre eine Trekkingagentur aufgebaut. Zu meiner Überraschung erfuhr ich, dass der Mount Kailash auch Sehnsuchtsort von Forschern, Abenteurern, Globetrottern, Bergsportlern und Touristen war.


Meine erste Trekking-Reise zum Kailash

Als ehrgeiziger, junger Bursche witterte ich meine Chance und ergriff sie alsbald am Schopf. Kaum hatte ich das Limi-Tal hinter mir gelassen, führte mich meine erste Trekkingtour zurück in meine Heimatregion. Mit meinem Freund Daila als Guide durfte ich mich als Begleit-Sherpa einer deutschen Reisegruppe anschließen. Von Simikot aus wanderten wir über das Limi-Tal bis zur tibetischen Grenze. Wir umrundeten den Kailash auf der sogenannten „Kora“, verweilten am Manasarovar See und besuchten das ehemalige Königreich Guge mit seiner faszinierenden Canyon-Landschaft. Über den Grenzposten Tingri (seit dem Erdbeben 2015 zerstört) ging es zurück nach Nepal und Kathmandu.


Blick auf den Mt. Kailash über den Manasarovar See
Blick auf den Mt. Kailash über den Manasarovar See

Spaß trotz harter Arbeit beim Trekking

Noch gut kann ich mich an die ersten Trekking-Touren als Sherpa erinnern: Tagein und tagaus frühes Aufstehen bei Eiseskälte, Wasser schleppen von entfernten Flüssen, heiße Getränke zubereiten, Essen servieren, Zelte auf- und abbauen, Seesäcke packen, schwere Lasten tragen. Auch wenn es harte Arbeit war, ich hatte das Trekking-Business geschnuppert und Gefallen daran gefunden.

Warum immer ich zum Kailash und nach Tibet?


Mein Vorteil gegenüber meinen Trekking-Kollegen: ich kenne die Grenzregion zu Tibet wie meine Westentasche, meine Muttersprache ist Tibetisch und ich bin es gewohnt mich auf enormer Höhe schwer körperlich zu betätigen. So kam es, dass ich auf viele weitere Touren nach Tibet und zum Kailash geschickt wurde, als Träger, als (Assistenz-)Koch und später als lizensierter Guide.


Inzwischen habe ich den heiligen Berg 24-mal umrundet und somit das Privileg erlangt, den Berg auf dem sogenannten „Nirvana-Weg“ umrunden zu dürfen. Diese innere Kora, darf nur von Pilgern betreten werden, die die äußere Kora bereits 12-mal umrundet haben und sich somit von den Verfehlungen aus früheren Leben befreit haben.

Letztendlich ist es für mich nicht von Bedeutung wie oft ich den Kailash in meinem Leben umrunden werde. Er ist und bleibt mein ewiger Sehnsuchtsort, den es sich lohnt aus nächster Nähe zu erleben.



Was macht den Kailash so besonders? Dazu lesen Sie mehr im Blogbeitrag: "8 Interessante Fakten rund um den heiligen Berg Kailash"



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