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Mit unseren Kindern in Nepal (Teil 2) - Happy Holi & Entspannung in Ramkot

Aktualisiert: 14. März 2023

Woche 3


Holi - Das „Festival der Farben“


Bisher jagt ein Highlight das nächste auf unserer Reise. Nach einem ruhigen Tag zu Beginn der dritten Woche ist wieder Action angesagt. Es ist Holi, das „Festival der Farben“. Schon am Morgen darf Tenzing mit Tante Pema auf dem Scooter durch Thamel düsen, um buntes Pulver zu besorgen. Kaum zurück geht es auch schon los. Die Nachbarskinder kommen und schmieren sich gegenseitig Farbe ins Gesicht. Und auch das Wasser kommt ins Spiel, jeder spritzt jeden voll. Innerhalb kürzester Zeit sind alle kunterbunt und nass von Kopf bis Fuß. Tenzing ist zunächst begeistert, doch irgendwann wird es ihm zu viel und wir ziehen uns für eine Pause zurück.


Am Nachmittag brechen wir mit Tante Pema nochmal auf. Mit Rikscha fahren wir zum Durbar Square. Dort ist wahrlich die Hölle los. Die ausgelassene Stimmung schwappt auch auf uns über. Wir überlegen uns das Spektakel von einer Dachterrasse aus anzusehen und biegen zu Fuß in eine schmale Gasse ein. Plötzlich befinden wir uns im Epizentrum einer wilden Wasserschlacht und das feuchte Nass kommt in einem riesigen Schwall von oben herab. Pema und ich finden es amüsant. Doch für Tenzing ist das Fass übergelaufen. Er möchte nur noch Heim, d.h. zurück zum Hotel. Wir bringen ihn schnell an einen „sicheren“ Ort und organisieren einen Rikscha Fahrer, der uns auf trockenem Weg zurückbringt.


Mit Kindern bleibt das Quengeln nicht aus


Tenzing ist an diesem Abend zum ersten Mal etwas am Quengeln, aber es ist auch kein Wunder. Er hat viele neue Eindrücke zu verarbeiten und das Holi-Fest war für ihn als 4-Jährigen wohl doch eine Nummer zu heftig. Auch Nima war die letzten beiden Tage etwas unruhiger. Er hat fleißig geübt sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen und wieder zurück. Jetzt klappt es ziemlich flüssig und er ist wieder gut gelaunt, er hat wieder einen Sprung gemacht. Er bekommt inzwischen eine Brei-Mahlzeit am Tag und ist nicht abgeneigt.


Besuch des Museum of Nepali Art - MoNA


Nach den letzten turbulenten Tagen gehen wir es den Tag darauf ruhig an. Wir verbringen die meiste Zeit im Hotel, bauen Lego, hören Tonie-Box und puzzeln. Wir machen einen Ausflug zum Supermarkt und decken uns mit dem Nötigsten ein. Am Nachmittag seile ich mich mit Nima in der Trage ab und gehe ins Museum of Nepali Art. Schon auf dem Weg dorthin ist er eingeschlafen, so dass ich mir die interessante Kunstausstellung ganz in Ruhe ansehen kann. Im Anschluss trinke ich noch ein Lemon Soda im schönen Garten des Kathmandu Guest House.


Treffen der Patenkinder aus dem Kathmandu-Tal


Es ist Samstag und somit auch in Nepal Wochenende. Wir nutzen die Gelegenheit und laden die HiHaHu-Patenkinder aus dem Kathmandu-Tal zu einer Party ein. Am Vormittag besorgen wir Reis-Säcke für die Familien und Schulhefte für die Kinder. Pema besorgt Gemüse und Fleisch. Wir schmücken den Eingangsbereich mit Gebetsfahnen und Luftballons. Pema zaubert mit ihren Kollegen ein leckeres Buffet. Um 10 Uhr trudeln nach und nach die Kinder ein. Wir freuen uns unheimlich sie persönlich kennenzulernen. Die meisten kennen wir bisher nur von Bildern. Es ist schön zu sehen, wie sie sich über die Jahre entwickeln. Die älteren Schüler können gut Englisch und wir können uns gut unterhalten.


Tenzing bevorzugt es mit den jüngeren Nachbarskindern zu spielen. Nima macht heute, trotz der vielen neuen Gesichter, wieder gut mit und lässt sich viel herumreichen. Dafür ziehen wir uns am Abend früher zurück und lassen den Tag in Ruhe ausklingen.


Ruhe & Entspannung in Ramkot


Am Sonntag packen wir für eine Woche unsere Koffer und fahren nach Ramkot. Nur etwa 30 Minuten von Kathmandu entfernt befindet sich in schöner Berglage eine Familienunterkunft. Während dem Lockdown wurde sie zu einem willkommenen Rückzugsort für die Familie. Hier möchten wir fernab von der Stadt, der Hektik, dem Staub und dem Lärm abschalten, die Seele baumeln lassen, Zeit mit der Familie verbringen und unsere ersten Reiseeindrücke verarbeiten.


Wir werden bestens umsorgt von Thinley’s ältester Schwester Pema Yangzin. Sie hat hier in den letzten zwei Jahren fleißig Gemüse und Salat angebaut. Jeden Tag gibt es leckere Momos mit scharfem Chutney und am Abend schmackhafte Gemüsesuppe mit selbst gemachten Nudeln. Wir verbringen die meiste Zeit im Freien. Tenzing kann sich hier austoben und entfalten. Wir spielen Fußball und Street-Hockey. Er liebt es die Erde umzugraben und mit Wasser zu mantschen. Er pflanzt Samen ein, gießt fleißig und schaut jeden Tag, ob schon ein Kürbis wächst. Er hämmert Holzbretter zusammen und ruht sich dann in der Hängematte aus.


Es ist angenehm warm in Ramkot. Die Gebetsfahnen flattern im Wind, die Vögel zwitschern im Wald, die Bienen summen um die Bienenstöcke. Wir leben hier einfach in den Tag hinein. Ich lese nach 3 Wochen ein knapp 400-seitiges Buch zu Ende – für die letzten 4 Jahre ist das ein Rekord.


Woche 4


Sonnenaufgang mit Bergpanorama

An einem Abend kommt ein heftiger Sturm auf und es regnet die ganze Nacht hindurch. Welch ein Glück, dass uns Nima schon um 6 Uhr Früh weckt, und so erleben wir einen herrlichen Sonnenaufgang mit Bergpanorama. Wir sehen in der Ferne die schneebedeckten 8000er des Lamjung Himal, Manaslu, Ganesh Himal und die Langtang-Kette.


Besuch des Familienklosters und Puja für Nima


Einen Tag verbringen wir im Familienkloster, welches ein wenig unterhalb am Berghang liegt (mehr zu lesen HIER: Ein Besuch im Kloster). Für Nima gibt es eine "Puja", eine religiöse Zeremonie, die in etwa unserer Taufe nahekommt.


Die Woche in Ramkot tut uns allen gut. Wir sind tiefenentspannt und das überträgt sich auch auf die Kinder. Wir entfliehen dem Alltag, kein Haushalt, sonstige Aufgaben und Verpflichtungen. Wir wissen es zu schätzen und genießen diese intensive Familienzeit.



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